Banken, Volks-Wirtschaften, Glücksspiel, Menschenhandel, Parteien, Kirchen … sie alle erzeugen Träume, die in den letzten Jahrzehnten meist nichts mehr mit der Realität von Menschen zu tun haben. Denn nur allzu oft werden menschliche Süchte erzeugt, an denen unsere Wirtschaft zwar vordergründig verdient, an denen unsere Gesellschaft allerdings binnen kürzester Zeit schwer zu tragen hat und weite Teile der Bevölkerung abhängig, erpressbar und manipulierbar macht.
Natürlich auch 2014 weiter Obacht vor den modernen Milchmädchen allerorts!
"Perrette trug auf ihrem Kopf auf rundem Kissen einen Topf voll Milch zur Stadt, um dort das Labsal zu verkaufen. Sie hatte, um behende und bequem zu laufen gar leichte Schuhe und ein kurzes Röckchen an Milchmädchenrechnung und ging mit großen Schritten munter gradeaus; denn angenehm war das, was sie im Gehen sann. Sie zählte im voraus schon das Geld, das sie beim Verkauf der Milch gewann. Sie will von dem Erlös sich hundert Eier kaufen, will brüten lassen, und gewiß, sie hätte dann der schönsten Kücken bald den schönsten Haufen. Und weiter spann Perrette so im Laufen: Ich werde tüchtig mich bemühen, rund um mein Häuschen die Hühner aufzuziehen. Es müßte schon der ärgste aller Füchse sein, der nicht genug mir übrig ließe von der Schar, daß ich dafür ein junges Schwein erhandeln könnte. Übers Jahr ist's fett gemacht und trägt in bar mir dann ein hübsches Sümmchen ein. Ich geh und kaufe eine Kuh, die Kuh bekommt ein Kälbchen klein – ach, wird das eine Freude sein, wenn wir es springen sehn – juhu! Und voller Freude sprang Perrette selber. Da tanzte ihr vom Kopf der milchgefüllte Topf – ade, ihr Hühner, Schweine, Kuh und Kälber! Die ganze Herrlichkeit zerfloß vor ihren Füßen, wie schöne Träume beim Erwachen jäh zerfließen. Die Leute aber haben lange noch gelacht Und aus Perrettes Milchtopf einen Schwank gemacht. Wer liebte nicht des Phantasierens holden Duft? Wer baute nie ein stolzes Schloß sich in die Luft? Pikrocholos, Pyrrhus, Perrette, kurzum alle – Der Klügste gleicht dem dümmsten Kerl in diesem Falle. Wir träumen jeden Schatz der Welt in unsre Hand, erobern Ruhm und Frauen (und Männer ;-))ohne Widerstand. Bin ich allein, so fordre Riesen ich heraus, ich jag den Perserschah aus seinem goldnen Haus, ich werde König, bin beliebt bei meinem Volke, die Kronen kommen wie der Regen aus der Wolke. Schließt ein Besinnen wieder zu der Träume Tor, bin ich ein armer Kauz und Tölpel wie zuvor." www.redensarten.net/Milchmaedchen.html