Wenn in österreichischen Unternehmen Sprachlosigkeit regiert und Konflikte negiert werden

Wien, 22.01.2015. Unternehmensberater, Coach & Trainer für gewaltfreie Kommunikation sowie Sozial- & Bildungsmanager Peter Pressnitz, holt in seinem aktuellen Blog-Beitrag die hiesige unternehmerische „Unkultur“ vors Licht.

Hinweise, wie es trotzdem anders besser geht, gibt er selbstverständlich ebenso. Simply follow him 🙂

Hier sein Blogbeitrag im Gesamttext:

Die menschlichen und betriebswirtschaftlichen Folgekosten ungelöster Konflikte, Wertschätzungs- und Führungsdefizite als Teil „negativer“ Unternehmenskultur können ein beträchtliches Ausmaß einnehmen.
Eine besondere Tücke liegt auch darin: als Begründungen für Zielabweichungen und Kostenexplosionen werden in den Firmenreports sehr häufig ‚hard facts‘, wie Terminüberschreitungen, Planungsfehler und irgendwelche externe Faktoren, z.B. Kundentypus „schwierig/unberechenbar“, herangezogen.

Boxkampf_Quelle_ClipArt_MicrosoftDie eigentlichen Ursachen, wie kalte oder „lodernde“ Beziehungsbrandherde, fehlende Wertschätzung von und zwischen Vorgesetzen und MitarbeiterInnen, KollegInnen bzw. rivalisierender Abteilungen werden als verursachend nicht wahrgenommen bzw. verdrängt.

Warum könnte es auch anders sein? Aufrichtigkeit diesbezüglich gilt nur beschränkt als Tugend. Kritische Rückmeldungen an Vorgesetzte,  unlängst im DERSTANDARD  nachzulesen unter Tabu: Kritik am Chef , sind vielfach unerwünscht und so lauten auch die Untertitel des Beitrages: „Wenn Druck und Angst regieren“ und „Führungsmethoden von vorgestern“.

Hätte Herkules besser Kommunikationsseminare besuchen sollen?

Warum Gesellschaften und Unternehmen ein  neues Menschenbild benötigen:

herkules

Sprachlosigkeit aus fehlender Beziehungskultur mag auch darauf zurückzuführen sein: Der „reale“ IST-Mensch – ausgestattet mit seinen Emotionen, Vorbehalten, Urteilen und auch Visionen – steht mit den Vernunft-Modellen der Mitarbeiter- und Unternehmensführung nicht so recht im Einklang.

Vor allem scheint es zuwenig Wissen und Instrumente dafür zu geben, wie denn mit den Verwerfungen auf der Beziehungsebene erfolgreich umzugehen ist. Nichts zu unternehmen, mag mit dem in unterschiedlichen Ausprägungen vorzufindenden Fatalismus in den Firmenetagen – resignativ manches Mal, zeitweise zynisch – zu tun haben.

Dahinter steht ein schwer durchzudringendes, eigentlich  morbides Paradigma des Konkurrenz-Kapitalismus: Ein Menschenbild, bei dem jede/r mit jede/m konkurriert, welches den Menschen als ein egoistisches, ausschließlich auf seinen Vorteil bedachtes Wesen darstellt und die Haltung „Eigentlich ist es aussichtslos“ bekräftigt.
Der Blick auf das tagespolitische Geschehen in diesen Tagen und die nachrichtenerzeugenden Medien, sich primär auf das Negative zu fokussieren, verstärken diesen Eindruck .

Aber die Evolution und – aktuelle neurobiologische Erkenntnisse – zeigen uns eine ganz andere Realität: der Mensch ist grundsätzlich ein kooperatives Wesen und unsere „neurobiologische“ Systeme sind auf Belohnung von Kooperation ausgerichtet. Ansonsten hätten wir uns als Gattung schon längst selbst den Garaus gemacht. Einleuchtend, nicht?

Worin kann die nun Lösung liegen? Diejenigen, die es anders haben wollen, besuchen beispielsweise Kommunikationsseminare und ähnliche Fortbildungen. Nicht zu unrecht werden als TeilnehmerInnen von persönlichkeitsbildenden Seminaren häufig jene geortet, die ohnehin offen für diese Themen sind. Jene mit „Nachschulungsbedarf“ vermeiden diese „unbekannten Länder“ oftmals instinktiv und hartnäckig.

Mit Empathie  Unternehmenskulturen nachhaltig verändern

Children'sHome    (4)

Langfristig erfolgreiche soziale Gruppen leben Toleranz, Wertschätzung. Sie agieren Konflikte auf gesunde Weise aus und haben ein hohes Interesse an Konfliktklärung.

Toleranz als Teil des unternehmerischen Wertekanons benötigt in  zwischenmenschlichen Beziehungen den Einsatz von Empathie, auf gut deutsch „Einfühlungsvermögen“. Es ist die Fähigkeit und Bereitschaft, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen und zu verstehen.

Wie kann ein Modell von praktischer Empathie die Unternehmenskultur nun nachhaltig und damit zum Besseren verwandeln?
Antworten dazu gebe ich in einem der folgenden Blogs auf www.b2b-empathy.at

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